Als wir 1998 die Wohnung übernahmen, war
der Garten noch wenig naturnah eingerichtet.
Lediglich ein in den Boden eingegrabener
Betonbottich war von 1-2 Fröschen besetzt.
Zunächst haben wir insektenfreundliche Sträucher
und Stauden angepflanzt. Im zweiten Jahr
wurde dann mit den Nachbarn zusammen ein
Teich angelegt. Ein Kompromiss sind Nachbars
Goldfische, diese vertilgen leider auch viele
nützliche Wasserinsekten. Nachdem in dem
Teich im zweiten Jahr bis zu 6 Frösche gesichtet
wurden, entstanden die Planungen für ein
neues reines Pflanzen, Insekten und Froschbecken.
Hier also eine Anregung, wie man auch in
einem kleinen Garten in der Stadt Natur erleben
kann.
Hinweis: Frösche und andere Amphibien sind
geschützt und dürfen nicht aus ihrem Lebensraum
entfernt werden. Verboten ist auch das "Mitnehmen"
von Laich aus der Natur für den heimischen
Teich. Auf keinen Fall sollte man auch Frösche
aus Zoogeschäften in den Garten setzen. Der
Ochsenfrosch beispielsweise vernichtet alle
heimischen Amphibienarten.
Wenn die Bedingungen stimmen und den Fröschen
genügend Lebensraum zur Verfügung steht,
wandern sie meist innerhalb 1-2 Jahren zu,
bleiben und vermehren sich eventuell.
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Im grossen Teich siedeln seit zwei Jahren Mamma-Frosch und Pappa-Frosch (wer wer ist lässt sich natürlich nicht sagen). Obwohl sie sich oft im schützenden Wasser aufhalten, sind es eindeutig Grasfrösche. Wichtig für das Wohlbefinden ist ein teilweise dichter Pflanzenwuchs, aber auch freies Wasser sowie eine flache Laichzone. |
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Im Jahr 2002 zeigte sich erstmals Paarungsverhalten: zwei Männchen quakten um ein dickes Weibchen. Schliesslich fand sich ein Paar und schwammen tagelang umklammert umher. Das überzählige Männchen quakte noch aufgeregt weiter (aber dezent und nicht die Nachtruhe störend). Ende April wurde dann abgelaicht. |
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Jetzt wurde es aber Zeit für die Kinderstube. Im grossen Teich konnte der Laich wegen der Goldfische nicht bleiben. Wenige Meter weiter soll das neue Frosch-Biotop entstehen. In der Mitte erkennt man die Sumpfdotterblume im alten Bottich. |
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Der alte kleine Betonbottich nach dem Ausräumen. Wichtig die Steine als Leiter für eventuell hereinfallende Tiere. |
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Für das neue Biotop muss eine Menge Aushub weggeschafft werden. Wir entschieden uns nach langem Ausmessen wieder für ein Rundbecken, aber deutlich grösser und tiefer: 125 cm im Durchmesser und 35 cm tief. Vor der Mauer ist ein geschützter Platz, selbst in dem kleineren und flacheren Becken haben bisher Frösche überwintert. |
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Hier ist der Rohbau fertig. Zum Schluss ging alles schnell: Becken in die Erde, Pflanzen und Wasser rein, dann schnell den Laich umgesiedelt. |
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Eine Woche später sind auch die Feinarbeiten erledigt. Die Kaulquappen sind auch schon geschlüpft und werden mit rohen Tomatenscheiben gefüttert. Später habe ich dann ganz auf Fischfutter umgestellt, die Flocken werden von den gierigen Quappen innerhalb weniger Minuten vertilgt. |